Hamam – Orientalisches Wellnessbad mit Jahrtausendalter Tradition

Lange bevor das Wort Wellness zu einem globalen Trend wurde, stand das Hamam im Orient bereits für Entspannung, Reinigung und traditionelle Badekultur. Heute ist diese Tradition auch in der westlichen Welt ein willkommener Anlass dem eigenen Wohlbefinden die nötige Erholung vom Alltag zu gönnen.

Die Geschichte des Hamam oder Was ist Hamam eigentlich?

Mehr noch als ein Ort der Reinigung galt das Hamam für Jahrhunderte als Begegnungsstätte, in der sich Familien und Nachbarn trafen, Ehen gestiftet und traditionelle Zeremonien zu ganz bestimmten Tagen zelebriert wurden. Am stärksten verankert sind die Badehäuser heute mit der Türkei. Dies liegt nicht auch zuletzt daran, dass hier einige der ältesten Hamams zu finden sind, welche auch aktuell noch Besuchern offenstehen. Wie wichtig es für das Wohlbefinden ist mehrere Sinne anzusprechen zeigt sich auch in der Architektur eines Hamam Bad. Wie in 1001 Nacht dienen hier aufwendig gestaltete Bodenfliesen und das Spiel mit Licht und Schatten dafür auch die Augen auf eine entspannende Reise zu schicken.

Typisch für das Hamam Dampfbad war auch die sehr streng vollzogene Geschlechtertrennung, welche sogar eigene Badehäuser für Frauen vorsah. In einigen türkischen Hamam wird diese traditionelle Trennung von Mann und Frau bis heute beibehalten. Allerdings werden dafür heute nicht mehr unbedingt zwei Gebäude benötigt. Durch die Aufteilung nach bestimmten Zeiten kann auch ein türkisches Hamam für beide Geschlechter ausreichend sein. In einem an ein Hotel angeschlossenes Wellness Hamam wird dagegen weitgehend auf eine Geschlechtertrennung verzichtet, um es auch Paaren zu ermöglichen gemeinsam den Besuch im Hamam zu genießen.

Click on the button below to load the content of YouTube.
Load content

PHA+PGlmcmFtZSB3aWR0aD0iNTYwIiBoZWlnaHQ9IjMxNSIgc3JjPSJodHRwczovL3d3dy55b3V0dWJlLmNvbS9lbWJlZC9wMnRiQUVLVGktTSIgZnJhbWVib3JkZXI9IjAiIGFsbG93ZnVsbHNjcmVlbj48L2lmcmFtZT48L3A+

Welche Rituale das türkische Hamam zu einem unvergesslichen Erlebnis machen

Der Besuch eines türkischen Hamam beginnt mit dem Anlegen der Hamam Tücher mit dem Namen Pestemal. Dieses ist in der Regel rot und weiß und wird vom Hamam Bad selbst zur Verfügung gestellt. Dieses Hamam Tuch legt man den gesamten Besuch nicht ab. Die Erholung beginnt schon beim Betreten des kuppelförmigen Eingangsraums. Hier beginnen und enden die rituellen Badezeremonien und machen den Gast mit einem wesentlichen Bestandteil der Badekultur, dem Wasser vertraut. Überall stehen Wasserhähne mit warmem und kaltem Wasser sowie Schüsseln mit Wasser parat um sich gründlich zu reinigen. Im Anschluss der Waschungen wird der nächste Raum aufgesucht. Hier steigt auch die Temperatur auf bis zu 50° C. Ausgestreckt auf einem Marmorpodest lösen sich Verspannungen und die hohe Luftfeuchtigkeit bereitet die Poren auf die nun kommenden Behandlungen vor.

Nach dieser intensiven Vorbereitung übernimmt nun im türkischen Hamam der Tellak die weiteren Behandlungen. Dieser Experte für Massagen verfügt über einen speziellen Hamam Handschuh, mit welchem Seife und Wasser auf der gesamten Fläche des Körpers aufgeschäumt werden. Der Hamam Handschuh wird aus Ziegenhaar oder Wildseide hergestellt und gibt dem Körper ein natürliches Peeling. Bis zu 20 Minuten dauert diese Schaummassage, bis nicht nur alle Hautschüppchen als auch Verschmutzungen in den Poren gründlich entfernt wurden. Als Ergebnis ist die Haut nicht nur zart, sondern auch rosig und optimal durchblutet.

Wissenswertes rund um ein Hamam Bad

Wie in einer Sauna gibt es auch für ein Hamam türkisches Bad eine Kleiderordnung. Bereits bei Betreten des Bades ist es daher üblich, als Erstes die Straßenschuhe abzulegen. In Umkleidekabinen kann die Kleidung abgelegt und zusammen mit den Wertsachen sicher verschlossen werden. Das Tragen von Badebekleidung gilt im Hamam als nicht angebracht, da ausschließlich die sogenannten Pestemals Tücher und Bademäntel gestattet sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass innerhalb der Bade- und Dampfräume Nacktheit erlaubt sei. Dies ist nämlich nicht der Fall, so dass der Körper stets an den geschlechtsspezifischen Stellen mit einem entsprechenden Tuch bedeckt sein sollte. Eine Kopfbedeckung oder etwa ein Schleier für Frauen ist dagegen im Hamam nicht üblich und auch nicht erforderlich.

Da der Körper und Kreislauf durch die mitunter hohen Temperaturen in den einzelnen Räumen nach einigen Stunden auch nach einer kleinen Stärkung verlangt, werden in einem Hamam Bad in der Regel auch Getränke und Snacks angeboten. Handelt es sich um ein Hamam Wellness kann es sich hierbei auch um Alkohol wie zum Beispiel Sekt oder Bier handeln während in einen traditionellen türkischen Hamam keine alkoholischen Getränke angeboten oder konsumiert werden. Das Essen versteht sich hier als ein Teil der Badekultur und soll dem Körper eher neue Kräfte verleihen als berauschend wirken. Obst gehört daher ebenso auf den Speiseplan wie Tees und andere alkoholfreie Getränke. In welchen Teilen des Hamam Essen zu sich genommen werden kann, steht meist an den Eingängen der Räume vermerkt und sollte allein aus Respekt auch so akzeptiert werden.

Der Besuch eines Hamams hat sowohl für die Gesundheit als auch die Schönheit einen positiven Effekt. Letzterer vollzieht sich sowohl durch die Entfernung abgestorbener Hautschüppchen als auch durch die porentiefe Reinigung des gesamten Körpers dank der reinigenden Hamam Seife. Für die Gesundheit wirkt ein Besuch im Hamam der Hautalterung entgegen und löst Muskelverspannungen. Dagegen sollten Menschen mit Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems das Hamam mit Vorsicht besuchen, da der Wechsel der Temperaturen vielleicht negative Auswirkungen haben könnte.

Was kostest der Besuch einer Hamam?

Mit durchschnittlichen Preisen zwischen 25-150 Euro kann die Badekultur pur oder als Hamam Set mit verschiedenen Anwendungen erlebt werden. Natürlich gibt es auch immer mehr Menschen, die diesen Genuss auch Zuhause erleben möchten und sich daher ein Hamam selber bauen. Dieses ist eine traditionelle Alternative zur Sauna und erhöht zudem auch dem Wellnessfaktor des eigenen Zuhauses.